Freizeit

Seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert setzt sich für Arbeitnehmer nach und nach das Recht auf bezahlten Erholungsurlaub durch. Zugleich sinkt langsam die wöchentliche Arbeitszeit, sodass ein breiteres Angebot von Freizeitmöglichkeiten entsteht und dieses allen Schichten zugänglich gemacht wird.

Brauchtum wird im Spreewald öffentlich, aber auch privat gepflegt. Häufig wird sich heute auf wendisch-sorbische Traditionen bezogen. Dazu gehören Fastnachtsbräuche wie das Zampern, Osterbräuche wie das aufwendige Bemalen von Eiern und die gern gefeierte Vogelhochzeit.

Das Vereinsleben, in dem viele Menschen Freizeit und Ehrenamt verbinden, ist auch in Lübben vielfältig. Zu den ältesten Vereinen gehört die Lübbener Schützengilde von 1425. Der 1772 gegründete Lese-Verein ließ ab 1815 auch Frauen zu. Der Männergesangsverein gründet sich 1827. Noch heute gehört er zu den aktivsten Vereinen der Stadt Lübben. Aus dem 1861 gegründeten Männer-Turnverein geht zwei Jahre später die erste Feuerwehr hervor. Eine für die junge DDR typische Vereinsgründung ist die der Sportvereinigung „Dynamo“, die nach der Wiedervereinigung in den Fußballverein SV Grün-Weiß Lübben mündet. Der größte Sportverein Lübbens ist die TSG Lübben 1965.

Da viele Besucher in den Spreewald reisen, um hier Urlaub und Freizeit zu verbringen, ist die Gründung eines Kahnfährmannvereins 1924 nur folgerichtig. Es gab allerdings schon immer Frauen, die durch Fließe und Kanäle stakten.
Kurz vor dem Ende des 19. Jahrhunderts gründet sich ein Geflügelzuchtverein. Anders als eine Großzahl anderer Vereine erhält er nach dem 2. Weltkrieg durch die sowjetische Kommandantur die Erlaubnis zum weiteren Wirken. Der Männergesangsverein erhält ebenfalls die Genehmigung wieder zusammenzutreten.
Bald gründet sich auch ein Kleingartenverein. Die Parzellen werden anfangs nicht nur der Zerstreuung, sondern auch der Ergänzung des Speiseplans gedient haben.

1999 gründet sich der Förderverein des Stadt- und Regionalmuseums, der seitdem zahlreiche Sonderausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen des Museums tatkräftig unterstützt hat – so auch diese Medienstation, an der Sie gerade stehen.

Phillip Müller-Freibad 1978 – Klaus Wagner

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