Arbeit

Der Tourismus ist seit seinem Aufkommen vor über 100 Jahren ein wichtiger Wirtschaftszweig in Lübben. Die Stadt ist seit 1999 ein staatlich anerkannter Erholungsort. Die Zahl der Gästebetten steigt stetig, ebenso wächst die touristische Infrastruktur.

Doch schon bevor die Eisenbahn und ein ausgebautes Straßennetz Touristen in die Stadt bringen, ist Lübben durch die Spree und seine Lage zwischen dem Ober- und dem Unterspreewald ein gut angebundener Handelsplatz. Die heimischen Erzeugnisse Wolle und Flachs bilden die Grundlage für eine starke Textilindustrie. Die berühmten Gurken und andere landwirtschaftliche Waren werden in der 1846 gegründeten Gurkenkonserven- und Sauerkohlfabrik verarbeitet.

Während des 2. Weltkrieges wird in Lübben die Produktion auf sogenannte kriegswichtige Güter umgestellt. Trotz der starken Zerstörung der Stadt, nehmen bald nach dem Kriegsende viele Betriebe und Fabriken ihre Arbeit wieder auf.

Ab dem Jahr 1961 stellt das Spreewerk Munition her. Mit der Aufnahme der Produktion in Lübben fertigt die DDR größere Mengen, als sie im Friedensbedarf benötigt.
Ein weiterer, großer Arbeitsgeber ist die Pappenfabrik, die seit 1888 Pappe und Papier produziert.

Gewaltige Umbrüche bringen die „Wende“ und der Anschluss der DDR an die BRD mit sich. Das mittlerweile privatisierte Trikotagenwerk meldet im November 1990 Konkurs an. Die Pappenfabrik wird einen Monat später stillgelegt, die letzten Arbeitskräfte entlassen. Ebenfalls durch die Treuhand privatisiert, übersteht die Konservenfabrik die Zeit. Das Spreewerk Lübben, von 1961 bis 1990 ein Rüstungsbetrieb, vernichtet nun Munition. Die beiden Arbeitgeber bieten heute nur noch einen Bruchteil der Arbeitsplätze von 1989.

Falkner Schwarz

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